Auenböden

Junge Auensedimente überlagern die kaltzeitlichen Schotter der Bach- und Flusstäler. Ihre Ablagerung liegt nur wenige tausend Jahre zurück. Je nach Körnigkeit spricht man von Auensanden oder Auenlehmen. Es sind nährstoffreiche, fruchtbare Standorte mit hoher Anbauwürdigkeit für Reben, wenn die klimatischen und hydrologischen Verhältnisse dies zulassen. Die Reifemöglichkeiten steigen und fallen mit dem Einfluss des Grundwassers.

Der Boden im Bild entstand aus jungen, kalkreichen Schwemmsedimenten. Der humusreiche Oberboden und der Rigolhorizont bestehen aus verbrauntem, tonhaltigem Schluff. Das fruchtbare Bodenmaterial wurde andernorts abgeschwemmt und vom Rheinhochwasser abgelagert. Im gesamten Unterboden hinterlässt der schwankende Grundwasserspiegel Spuren: kleine rötliche und schwarze Flecken von oxidiertem bzw. reduziertem Eisen und Mangan. Im Unterboden folgen abwechselnd sandige und schluffreiche Schichten und schließlich lehmiger Sand. Dieser Bereich des Bodens ist auch im Sommer feucht bis nass.
     

Das lockere Substrat macht es der Rebe leicht, Wurzeln in die Tiefe zu treiben. Allerdings meidet sie den feuchten Unterboden. Der kalkreiche Boden bietet Wasser und Nährstoffe im Überfluss. Periodische Nässe im Untergrund steht für zeitweise kühle Bodentemperaturen und Luftarmut. Diese Bedingungen können das Wurzelwachstum hemmen. Doch bietet das auch Vorteile: der Standort ist selbst in trockenen Jahren sehr gut mit Wasser versorgt.

Bodeneigenschaft

  • sehr hohe Wasserspeicherung
  • eingeschränkte Durchwurzelung
  • grundwasserbeeinflusst
  • mäßig erwärmbar
  • kalkreich
  • großes Mineralstoffpotenzial

 

 

Rigosol-Vega aus Auenschluff und Auensand. Ein karbonat- und basenreicher Nassstandort

 

 

Junges fruchtbares Land. Auen und Inseln sind geologisch gesehen der jüngste Teil unserer Weinlandschaft.
Dort herrschen ganz eigene Klima- und Bodenverhältnisse. Das Weinbauterroir ist auf den schmale Streifen der aktuellen und ehemaligen Überflutungsbereiche des Rheins, Mains (Hochheim) und ihrer Nebenflüsse beschränkt. Das Bild gibt den Blick frei auf Erbach mit der Rheininsel Mariannenaue.

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