Schieferböden

 – warm und trocken.
Steinplatten erwärmen rasch, heizen stark auf und speichern die Wärme über den Tag. Die Wärme wird am Abend, oder wenn sich Wolken vor die Sonne schieben, wieder abgegeben. Eine erhöhte Bodentemperatur und das warme Bestandsklima fördern den Wachstums- und Reifeprozess

Bodeneigenschaften

  • geringe Wasserspeicherung
  • mäßige Durchwurzelbarkeit
  • sehr gute Durchlüftung
  • sehr gute Erwärmbarkeit
  • kalkfrei
  • großes Mineralstoffpotenzial

 

 

Rigosol aus Tonschieferschutt.
Ein karbonatfreier, mineralkräftiger, warmer Trockenstandort mit guten Reifemöglichkeiten.

 

 

Schieferböden sind Schuttböden

Farblich dominiert das grau der verwitterten grau-blauen Hunsrückschiefer. Der dunkelbraune, humusreiche Oberboden ist meist von Schieferplatten und feinem Schiefergrus bedeckt. Die Hohlräume zwischen dem Lockergestein sind intensiv durchlüftet. Die Steinauflage schützt vor Austrocknung. Der Boden enthält viel tonige, mineralstoffreiche Feinerde aus der Verwitterung der Tonschiefer. Zusätzlich ist Löss eingemischt. Die Versorgung mit Mineralstoffen ist gut, denn das tonige Substrat ist reich an Kalium, Magnesium, Natrium und Eisen. Die leicht verwitterbaren Tonschiefer liefern ausreichend Nähr- und Spurenstoffe nach.

Der plattige Schiefergrus bildet ein lockeres Bodengefüge und fördert die Durchlässigkeit. Das Niederschlagswasser kann gut in die Tiefe sickern. Mit der Tiefe nimmt der Steingehalt stetig zu. Die Steine begrenzen die Möglichkeit, Wasser zu halten und zu speichern. Sommerlicher Trockenstress kann die Folge sein. Vorsorglich muss die Rebe für Notzeiten zusätzliche Reserven erschließen. Hauptwurzeln dringen auf der Suche nach Wasser tief in die Gesteinsschuttdecke ein. Auch vor dem Gesteinsuntergrund machen die Rebwurzeln nicht halt und dringen vereinzelt sogar bis in Felsklüfte des festen Gesteins vor. Ist dies das Geheimnis der ausgeprägten Mineralität der Schieferweine?

Das Gestein

Tonschiefer, auch „Hunsrückschiefer“ genannt, sind das typische Gestein der Weinbergslagen von Lorch bis Lorchhausen. Das zu Stein gewordene tonige Meeressediment erhielt seine dunkelgraue bis blaugraue Farbe durch bitumenartige organische Stoffe.
Die steinige Oberfläche der Schieferhänge erscheint auf den ersten Blick als eine arme Weinbergsflur. Doch die Böden aus Schiefer sind basenreiche Standorte mit guten Reifemöglichkeiten. Tonschiefer verwittert leicht und liefert dabei fruchtbaren Feinboden und viel Mineralstoffe. Auch schützt das Schiefergestein vor Bodenabtrag, speichert Wärme, lockert den Boden und fördert so die Durchlässigkeit für Wasser und Luft. Dort wo kalkhaltiger Löss in den Boden eingemischt ist, verbessern sich die Bodeneigenschaften und damit auch die Reifemöglichkeiten.                                          

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