Neue musikalische Wege
In Komponistenkreisen herrschte große Unsicherheit: Was könne man nach Beethovens Neunter selbst noch zur Gattung Sinfonie beitragen? Vor allem der Selbstzweifler Brahms haderte damit: „Ich werde nie eine Symphonie komponieren! Du hast keinen Begriff davon, wie es unsereinem zu Mute ist, wenn er immer so einen Riesen hinter sich marschieren hört“, schrieb er. Welch großes Glück, dass Brahms der Musikwelt dann doch vier großartige Sinfonien schenkte, die wir unserem Publikum in einem exklusiven und über zwei Jahre angelegten Brahms-Zyklus präsentieren möchten. Den Anfang macht die Erste, ein dichtes Werk mit einer Vielzahl von inneren Bezügen, deren erster Entwurf zunächst in die Komposition des ersten Klavierkonzertes mündete, das an diesem Abend ebenfalls erklingt. Wie passend, dass diese beiden Werke – dargeboten von Jan Lisiecki und den renommierten Bamberger Symphonikern unter Jakub Hrůša – unseren Brahms-Zyklus eröffnen.