Die Mühlen des Elsterbachtals
Elstertal, Mühlen, Kloster Johannisberg

Im Blickfeld der Stele sehen Sie die Einmündung des Elster-bachtals nach Johannisberg-Grund. Der Taunusbach hat mit der Hebung des Gebirges Schritt gehalten und sich tief in alte Verebnungsflächen, frühere Rheinterrassen, eingeschnitten. Die warme, südwestexponierte Seite des steilen Talhangs wird wein-baulich genutzt.
Mühlen im Rheingau
Mühlen waren ein wichtiger Wirtschaftszweig. Es gab im Rheingau bis zu 100 Wassermühlen, von denen Anfang des 20. Jahrhunderts noch 30 in Betrieb waren. Grundherren der Mühlen waren vor allem der Adel und die Klöster. Müller hatten die Mühlen zumeist in Erbpacht. Die Mühlen wurden für verschiedene Aufgaben genutzt. Es gab Getreide- und Ölmühlen, Säge- und Papiermühlen, Schleif- und Hammermühlen und Loh- Walkmühlen. Ab dem 14. Jahrhundert wurden oberschlächtige Mühlräder eingesetzt, die von oben mit Wasser versorgt wurden.
Unser täglich Brot
Im Rheingau wurde nie ausreichend Getreide angebaut. Die Getreidemühlen deckten den Bedarf der Bevölkerung an Mehl, Schrot, Graupen, Grieß und Haferflocken .
Mühlen am Elsterbach
Der Elsterbach entspringt bei Stephanshausen dem Taunusgebirge und mündet bei Winkel in den Rhein. Er trieb im Laufe der Jahrhunderte mindestens 14 Mühlen an. Wann genau die Mühlen errichtet wurden, ist meist nicht bekannt. Ab dem 14. Jahrhundert werden sie in Urkunden erwähnt. Die erste Mühle war die Marienthaler Klostermühle, es folgten Waldmühle, Schleifmühle, Reussche Mühle, Ostermühle, Weihermühle, Elstermühle, Schamari-Mühle, Brückenmühle, Krayersche Mühle, Vattersche Mühle, Mühle an der Klaus, Ankermühle, Weißmühle und Pforzheimer Mühle. Den Abschluss kurz vor dem Rhein bildete die Zwickmühle.
Das Wandern ist des Müllers Lust
Die historischen Mühlen laden geradezu zum Wandern ein. Am Weingut Johannishof startet der beschilderte Johannisberger Mühlen-Wanderweg, ein Rundwanderweg von 5 km Länge. Für das leibliche Wohl unterwegs sorgen Gutsschänken, die in den ehemaligen Mühlen betrieben werden.
Kilzberg
auch Köhlerberg genannt; in der Zeit, als dieser Bereich noch bewaldet war, diente die Fläche der Produktion von Holzkohle.
Johannisberg
ist eine grundherrschaftliche Siedlung des Klosters Johannisberg, das Anfang des 12. Jahrhunderts durch den Benediktinerorden errichtet wurde. Die Gemeinde verdankt ihren Namen dem Kloster. Die Geschichte der Mühlen ist mit dem Kloster verbunden. So steht die erste urkundliche Erwähnung der Schamari-Mühle in Zusammenhang mit dem Niedergang des Ordens, als die Mühle für 20 Gulden an den Junker Knebel aus Katzenellenbogen verkauft wurde. Im Jahre 1563 wurde das Kloster aufgelöst. Steile Hänge, steinige Böden Weinbergsböden in Johannisberg.
Die Schamari-Mühle





Weinlagen
Die Hänge des Elstertals tragen steinig-grusige, rötliche Quarzitböden. Die Johannisberger Mittelhölle (6 ha) umfasst die steilsten Hangbereiche. Sie wurde im Gesamten als 1. Gewächs-Lage klassifiziert. Die Weine zeigen einen feinfruchtigen Weintyp mit herzhafter Säure. Im oberen, flachen Bereich der Johannisberger Hölle (18 ha) treten Lösslehm sowie kiesige Terrassensedimente auf. Die Böden sind wasser- und nährstoffreicher, die Weine dadurch kräftiger und nachhaltiger, geprägt durch eine große Eleganz. Der Geisenheimer Kilzberg trägt tiefgründige Lösse und Lösslehme sowie kiesige Terrassenschotter. Die Weine sind körperreich, mit einer gut abgepufferten Säure.