Am Grabmal einer großen Liebe

Wiebaden - Neroberg 1
Wiebaden - Neroberg 2
Wiesbaden - Neroberg 3

Neroberg - Am Grabmal einer großen Liebe

Stilecht führt die alte Standseilbahn von der Talstation im Wiesbadener Nerotal hinauf auf den Neroberg. Startpunkt der Tour ist der Monopteros, ein kleiner Tempel mit enormer Fernsicht. An der neugeschaffene „Erlebnismulde“ vorbei geht es in den Wald hinein. Wir passieren den Kletterwald Neroberg, und marschieren die ersten Kilometer geradeaus, bis die erste größere Kreuzung erreicht ist. Dort, unweit eines Wasserspenders, taucht das erste Wanderzeichen auf, ein roter Punkt auf weißem Grund. Dem folgen wir geradeaus, einen Hang hinauf, mitten hinein in die Einflugschneide zum Fledermausstollen. Ein munteres Auf uns Ab auf einem ursprünglichen Waldweg schließt sich an, bis der rote Punkt im Schatten des Rabenkopfes im 90-Grad-Winkel links den Berg hinunter führt, hinein in das grüne Kleinod Rabengrund. Zunächst rechts auf asphaltiertem Weg um das Biotop herum, ab dem Hinweisschild „Rabenborn“ wieder nach links naturbelassen durch das Naturschutzgebiet hindurch. Wer auf Nummer Sicher gehen will, hält dem roten Punkt die Treue und steigt beständig zum Jagdschloss Platte auf den Taunuskamm auf. Für die Abenteuerlustigen unter den Wanderern geht es über einen Feldweg links zunächst tiefer in den Rabengrund, bis an der nächsten Wegegabelung rechts der Aufstieg beginnt. Mit Erreichen der Adolf-Weigand-Hütte verlässt der Wanderer den Weg nach rechts, spaziert an dem Hinweis auf die Reste einer römischen Villa Rustica vorbei, verabschiedet er sich vom Hauptweg, nimmt einen nach links abzweigenden Pfad gemächlich nach oben. Große Farne markieren die nächste Weggabelung. Hier geht es links über eine in den Wald geschlagene Schneise steil den Berg hoch. 700 harte Meter weiter an einer Kreuzung kommt mit einem gelber Balken von links ein neues Wegzeichen in Sicht, das führt uns nach rechts, einer letzten, Steigung entgegen. Auf der Platte angekommen, hat der Wanderer jedes Recht, sich etwas platt zu fühlen. Aber: das „Härteste“ liegt hinter uns. Das Jagdschloss im Rücken, zunächst noch nach rechts und dann im Zeichen des schwarzen T geradeaus auf dem Herzogsweg dahin, wartet an der nächsten größeren Weggabelung bereits ein   schwarzer Punkt, um den Weg nach unten zu weisen. Dort, wo der Weg zielsicher in einen von rechts kommenden asphaltierten Wirtschaftsweg zu münden scheint, weist das Wegzeichen nach links den „Idsteiner Pfad“ hinunter. Hier heißt es, behutsam Schritt vor Schritt auf dem hangabwärts führenden Pfad zu setzen. Schnell aber bessert sich der Weg wieder, geradezu komfortabel erreichen wir den Wanderparkplatz am Bahnholzer Kopf. Über den Wanderparkplatz geradeaus hinweg, eine kleine Steigung hinauf und an der nächsten Weggabelung nach links, führen fast alle Wege zum abschließenden Höhepunkt der Tour: zum Grabmal einer großen Liebe. Als solches nämlich kann man die Russisch-Orthodoxe Kirche, deren goldene Kuppeln weithin über Wiesbaden glänzen, sehr wohl bezeichnen. In ihren Mauern nämlich ruht mit Elisabeth Michailowna jene Frau, deren Tod am 16. Januar 1845 Nassaus jungem Herzog Adolph das Herz brach. Gerade mal ein Jahr waren die beiden verheiratet, gerade mal 19 Jahre war sie alt, als Elisabeth im Kindbett starb. Ihr zu Ehren ließ Adolph die Kapelle auf dem Neroberg bauen. Ein wahrhaft emotionaler Abschluss dieser FNP-Wandertour!

Eine ausführliche Beschreibung dieser Wanderung finden Sie im Rahmen unserer Wanderserie in der Frankfurter Neuen Presse, der Taunus Zeitung, der Nassauischen Neuen Presse und dem Höchster Kreisblatt. Fotogalerien dazu auf www.fnp.de.  http://www.fnp.de/rhein-main/wanderserie/Tour-4-Kuppeln-kroenen-die-Kapitale;art741,648327,C::Wanderserie-Tour-4-Neroberg;cme24932,406103

Je nach Gusto kann der Wanderer mit dem Auto auf den Neroberg hinauf fahren und es dort unweit des Freibads abstellen oder aber den Wagen an der Talstation lassen und mit der Nerobergbahn hinauf fahren.

Aus Richtung Frankfurt mit der S9 zum Wiesbadener Hauptbahnhof und von dort aus mit dem Bus 1 ins Nerotal. (Dauer ca. 1.20 h)

Eigenschaften des Wegverlaufs

leicht
3:50 h
12,1 km
354.06 m
355 m



Frankfurter Neue Presse · : Stefan Jung