Was ist eigentlich Winzersekt?
Winzersekt gehört zur Gruppe der Schaumweine und ist vergleichbar mit dem Champagner, der auf die gleiche Weise produziert wird, nämlich mit der traditionellen Flaschengärung. Sekt hat mindestens einen Überdruck von 3,5 bar, was ihn vom Perlwein unterscheidet, der höchstens 2,5 bar durch zugefügte Kohlensäure erhält.
Grundlage für die Sektproduktion ist der Wein. Der hier im Rheingau erzeugte Winzersekt ist ein Sekt b.A. (Sekt aus einem bestimmten Anbaugebiet), der zu 100 % aus Rheingauer Wein erzeugt wurde. Meistens bilden weingutseigene Weine die Grundlage für den Winzersekt. Ausschlaggebend ist dann die zweite Gärung. Sie wird durch Zugabe von Fülldosage (einem Gemisch von Wein, Zucker und Hefe) zum Wein in Gang gebracht. Die zugesetzte Hefe wandelt den kompletten Zucker in Alkohol und Kohlensäure um.
Voraussetzung bei der Sekterzeugung ist, dass der Sekt während der zweiten Gärung mindestens neun Monate auf der Hefe liegt. Bei hochwertigen Sekten können daraus auch mehrere Jahre werden.
Traditionelle Flaschengärung
bedeutet, dass der gesamte Gärvorgang in der Flasche erfolgt. Die im Sekt befindliche Hefe setzt sich an der Flasche ab und wird dann durch das Rütteln der Flasche am Flaschenverschluss gesammelt. Der so entstandene Sekt hat keinen Restzucker mehr, der Süßegrad wird durch die Zugabe der Versanddosage (eine Mischung aus Rohrzucker / Saccharose und Wein) bestimmt. Durch die sorgfältige Auswahl des Grundweins für die Erzeugung von Winzersekt ist es möglich, dass Jahrgangs- und Lagensekte erzeugt werden. Am besten geeignet für die Sektproduktion sind die Burgundersorten, hier vor allem der Spätburgunder, sowie Silvaner und ganz besonders der Riesling. Die richtige Trinktemperatur liegt bei Sekt zwischen 6 und 10°C.
Im Jahr 1902 wurde von Kaiser Wilhelm II die Sektsteuer erhoben. Sie diente zur Finanzierung der Kriegsflotte. Aber auch heute gibt es die Sektsteuer noch, sie beträgt über einen Euro pro Flasche.