Essen bedeutet im Rheingau Lebensfreude. Ein wahrliches Fest für die Sinne. Die Gastronomiebetriebe, Hotels und Winzerinnen und Winzer laden Euch mit großer Gastfreundschaft herzlich in ihre Restaurants, Cafés und Straußwirtschaften ein - teils mit herrlichem Blick auf die Weinberge und den Rhein.
Sie starten am Bahnhof von Oestrich-Winkel im Stadtteil Mittelheim. Das „gelbe R“ des Zuwegs zum Rheinsteig führt Sie entlang der Rheingaustraße bis zur Bahnunterführung. Nun folgen Sie der Rieslingstraße aus dem Ort heraus und wandern in den Weinbergen bis zum Rastpavillon im Honigberg, wo Sie auf das„blaue R“ des Rheinsteigs treffen. Von dort sind es nach links durchs Friesenthal hinweg nicht mehr als der berühmte Katzensprung nach Schloss Vollrads.
Hier residierte über Jahrhunderte hinweg die Familie von Greiffenclau. Ursprünglich bewohnte sie das Graue Haus am Winkeler Rheinufer, das älteste bewohnbare Steinhaus Deutschlands. Als es den Grafen dort zu eng wurde, errichteten sie um 1330 in den Weinbergen einen Wohnturm– der steht noch heute. Im 17. Jahrhundert kamen Kavaliershaus und Herrenhaus hinzu. In der Folgezeit entwickelte sich Vollrads zu einem der bekanntesten Familienweingüter Europas. Das wäre es sicher bis heute – hätte Erwein Graf Matuschka-Greiffenclau nicht im August 1997 auf dem nahen Rebhügel Selbstmord begangen. So ging der Graf als letzter Greiffenclau auf Schloss Vollrads in die Geschichte ein. Auch heute spielt das Weingut in der Gruppe der VDP-Winzer eine wichtige Rolle.
Sie schlendern durch den Schlosshof zum hinteren Tor und über den Parkplatz hinweg am Waldrand ins sogenannte Vollradser Wäldchen. Weiter oben mündet der Weg an einer Waldecke auf einen asphaltierten Wirtschaftsweg ein. Diesem folgen Sie nach halbrechts leicht bergan und gelangen am Hundeplatz vorbei in Richtung Pfingstbachwiesen zum Wegweiser „Kornsmühle“. Dort treffen Sie auf den Rheingauer Klostersteig. Von hier sind es 5,1 Kilometer bis Schloss Johannisberg.
Zunächst geht es im Wald geradeaus ein Stück steil bergan zum Wegetreffpunkt „Hohe Eichen“. Dort biegt die Route scharf nach links auf einen Waldpfad ein, der sich in der Gemarkung „Kohlrech“ seicht abwärts entlang schlängelt. Knapp einen Kilometer nach diesem Abzweig trifft der Klostersteig auf einen querlaufenden Forstweg. Auf diesem gelangen Sie nach links in die Weinberge. Nun sind es nur noch wenige Meter talwärts bis zum Ruhepunkt III am Honigberg. Eine Bank lädt zur Rast ein, der auf einer Tafel niedergeschriebene Text eines peruanischen Kirchenlieds zur inneren Einkehr. Der spirituelle Impuls ermuntert Sie, den Herrn zu erkennen – in den Blumen, den Reben, dem Fluss und den Menschen, die Sie auf dem Rheingauer Klostersteig treffen.
Nach kurzem Stopp geht es weiter abwärts in Richtung Rheintal. Am Sterzelpfad (Wegweiser „Dachsberg“) quert der Klostersteig den Rheinsteig. 200 Meter weiter in Richtung Rheintal biegt die Route an einem Markierungspfosten in den Weinbergen nach rechts ab. Nun heißt es aufpassen: Auf dem Abschnitt bis zum Ansbachgraben wechselt sie ihre Richtung in den Weinbergen mehrfach. Jenseits der Senke leiten die Markierungen zur Straße von Winkel nach Johannisberg, die 200 Meter weiter südlich gequert wird. Vor Ihnen ragt die Johannisberger Basilika wuchtig aus den Weinbergen empor. Kurz bevor Sie sie erreichen, lohnt eine Pause am Goetheblick.
Von dem Aussichtspunkt präsentiert sich der Rheingau mit seiner breitesten Stelle des Stromes so prächtig, dass Goethe bei diesem Anblick von „gesegneten Gebreiten“ sprach. Bis heute hat ihm niemand widersprochen. Auf der Ruhebank unter dem Baum könnte man die Wanderung genüsslich ausklingen lassen. Doch Sie wollen ja weiter. Die Basilika steht auf der Kuppe, auf der Benediktiner um 1100 das erste Kloster des Rheingaus gründeten. Nachdem Sie in der Kirche den Stempel in den Pilgerpass gedrückt haben, folgen Sie den Wegweisern am Schloss vorbei wieder in die Weinberge. An der Infostele mit Blick auf die Abtei St. Hildegard lassen Sie den Klostersteig nach halbrechts in Richtung Hotel Schloss Johannisberg laufen. Sie biegen nach links ab, schlendern im Rebenhügel hinab zum Märzackerweg und wandern von der nahen kleinen Kapelle weiter in Richtung Rhein. Wenige Meter nach der Brücke neben einer Furt stoßen Sie am früheren Kloster Klause auf den Mühlenwanderweg im Elsterbachtal.
Sie folgen ihm nach links zur Ankermühle, danach am Abzweig zur Weißmühle vorbei zur Krayersmühle. Von dort ist es unter dem Bahndamm hindurch nicht mehr weit bis zur Hauptstraße in Winkel, auf die Sie nach links einmünden und zum Lindenplatz laufen. Hier steht das Brentanohaus, Sommersitz der gleichnamigen Frankfurter Kaufmannsfamilie. Es gilt als eines der geistig-kulturellen Zentren der Rheinromantik. Zu den Gästen gehörten unter anderem die Brüder Grimm sowie Goethe. Das Zimmer, in dem er 1814 während seines Besuches gewohnt hat, kann nach Anmeldung besichtigt werden. Wer will, könnte nun mit dem Bus zum Bahnhof gelangen. Schöner ist es, zum Rhein zu gehen und auf dem Leinpfad flussaufwärts zum Weinprobierstand an der Fähre nach Freiweinheim zu schlendern. Nach einem genüsslichen „Absacker“ sind es von dort knapp fünf Minuten zum Bahnhof.
Alternativ zu einigen Parkplätzen am Bahnhof steht mit dem Parkplatz an der Basilika ausreichend Parkraum zur Verfügung.
Anfahrt mit Rheingaulinie / Vias Frankfurt - Wiesbaden - Koblenz
Bahnhof Oestrich-Winkel / Mittelheim
WIESBADEN RHEINGAU
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Wolfgang Blum